Hamam Trafo, Baden
In einem denkmalgeschützten Trafo Gebäude auf dem ehemaligen BBC-Areal in Baden entstand auf einer Fläche von rund 800 qm ein orientalisches Hamam. Der Entwurf kreist um zwei Themenkomplexe: das Wechselspiel von Ver- und Enthüllen, von intimen und offenen Raumstrukturen und die Integration dieser neuen Nutzung in ein seit langem bestehendes Gebäude. Entstanden sind mystische Räume die, ohne ihre geschichtliche Prägung zu negieren, ein Baderitual zelebrieren, das Körper und Seele reinigt.
Empfangen wird der Gast im Erdgeschoss, im Hamam Café. Eine lange Theke führt ihn auf seinem Weg ins Innere. Auf seiner Reise wird der Gast begleitet von Farben und Oberflächen, in denen sich die Dunkelheit scheinbar in mehreren Schichten abgelagert hat, die in einem sanften Licht eine Qualität von Tiefe, Schlichtheit und Ruhe annehmen. Raumhohe Glaswände, die Durchblicke und Einblicke steuern und den Raum in grünes Licht tauchen.
Decken, Becken und Leuchten, die silberne Glanzlichter setzten. Dunkles Holz in wertigen Strukturen, das eine behagliche Wärme schafft.
Durch Farbgläser und Geflechttexturen mehrfach gefiltert dringt das Licht der Aussenwelt nur noch als Erinnerung in den Zentralraum der Anlage und lässt das florale Muster des Bodens hin und wieder im Dämmerlicht tiefgründig aufleuchten.
Wie eine Kerze in einer orientalischen Buntglaslaterne, sitzt im Zentralraum das leuchtende Wasserbecken und wirft seine Spiegelungen in den Raum. Schon beim Eintritt in das orientalische Bad ist dieses überströmende Becken Klammer und Orientierungspunkt für den Gast. Alle weiteren Angebote und Raumfolgen sind um diese Wasserfläche angeordnet. Die achsensymetrische Anlage erklärt in sich den eigentlichen Ablauf des rituellen Bades und erleichtert so die Hingabe an den Moment, das Loslassen im Augenblick.
Das klassische Vorbild des Hamams wurde bewusst immer wieder gebrochen und am industriellen Umfeld und der Moderne reflektiert. Entstanden sind mystische Räume, die um dasselbe Thema kreisen: das Zelebrieren eines Baderituals, das Körper und Seele reinigt.
Bauherrschaft: Migros Aare, Schönbühl
Baumanagement: Sulzer& Buzzi, Baumanagement, Olten
Projektentwicklung: Roger Bernet, Aarau
Innenarchitektur Szenenbild: ushitamborriello, Rieden bei Baden
Haustechnik: Enerconom AG, Solothurn
Elektrotechnik: Hefti.Hess.Martignoni, Aarau
Lüftungs-und Heiztechnik: Balplan AG, Olten
Badetechnik: Schneider AquatecAG, Staad
Bauphysik: MBJ Bauphysik, Kirchberg